Balance Pads und die Übungen mit weichen Matten sind in den letzten Monaten zu einem wahren Hype geworden. Ich als Bewegungstherapeutin verwende die Pads aber schon seit einigen Jahren. Heute möchte ich dir erklären, was für einen Nutzen die Pads haben und wann man sie einsetzen kann.
Die Muskeln bestehen aus sogenannten Muskelfasern und bilden Faserbündel. Die Skelettmuskeln oder auch quer gestreiften Muskeln sind für die Fortbewegung des Pferdes zuständig. Nicht nur ermöglichen diese Muskeln die Bewegung, sie sind auch an der Erhaltung des Gleichgewichts beteiligt. Kommt es bei unseren Pferden zu Verklebungen, Verspannungen oder Blockaden im Bewegungsapparat, kann sich dies auf die physische und psychische Fitness auswirken.
Die Propriozeption – auch Tiefensensibilität genannt spielt für die Balance Pads eine wichtige Rolle. „Propriozeption“ bedeutet die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die sensorischen Nervenzellen (Propriozeptoren) befinden sich in Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken. Mit den Propriozeptoren wird das zentrale Nervensystem über Körperbewegung, Lage und Aktivität informiert.
Durch zu wenig oder einseitige Bewegung kann es zu einem Defizit kommen und die Nervenbahnen entwickeln sich nicht weiter.
Nun kann man diese Propriozeptoren mit unterschiedlichen Übungen (z.B. auch sehr wichtig – unterschiedliche Untergründe) trainieren bzw. sensibilisieren. Durch ein Ungleichgewicht (unebener Untergrund) erhält der Körper das Signal zur Stabilisierung. Je mehr abwechslungsreiches Training, desto mehr Stabilität bekommt dein Pferd und wird sicherer in dem Bewegungsablauf. So können vermehrtes stolpern oder Unsicherheit deutlich verbessert werden.
Die Balance Pads sprechen gezielt die Balance und Koordination an und können lösend für die tiefen Strukturen wie Muskeln, Sehnen, Bänder und Faszien sein.
Die Übungen mit diesen Pads sollte unbedingt vorher mit einer Therapeutin besprochen werden, denn „einfach draufstellen und los“ kann durchaus schädigend für das Pferd sein.