Das Schmerzgesicht des Pferdes ist oftmals nur durch genaueres hinsehen und für Laien oft schwer zu erkennen . Deshalb erkläre ich euch heute gerne wie ein Schmerzgesicht beim Pferd aussieht:
- Nüstern sind verschmälert oder auch zurückgezogen, geweitet
- die Zähne werden zusammengebissen oder Zähneknirschen wird gezeigt
- die Unterlippe wird nach unten gezogen
- die Kaumuskulatur (M. Masseter) tritt deutlich hervor
- die gesamte Maulpartie (bzw auch die gesamte Gesichtsmuskulatur) wird angespannt
- der Blick wirkt abwesend und stumpf mit eventuellen Falten um die Augen
- das Pferd zeigt möglicherweise überhaupt kein Ohrenspiel mehr
Das Verhalten des Pferdes kann sich durch Apathie, Zittern, erhöhte Atem- & Herzfrequenz bis hin zu Kopfschütteln, verspannte Muskulatur, Schweifschlagen oder auch reduzierter Futteraufnahme, stumpfes Fell oder allgemeine Verschlechterung des Körperzustandes äussern. Deshalb ist es wichtig, genau zu beobachten ob sich das Verhalten des Pferdes verändert, das Pferd unruhiger wird oder desinteressiert und es im Ausdruck die oben genannten Anzeichen von Schmerzen aufweist.
Wenn man sich unsicher ist, ob sein Pferd Schmerzen haben könnte, empfehle ich unbedingt eine Abklärung durch eine Tierärztin/einen Tierarzt und einer Pferdeverhaltenstherapeutin. Generell muss man sagen, dass Pferde oftmals ungewöhnlich lange Schmerzen tolerieren, was es für den Pferdebesitzer oft sehr schwer macht. Auch eine vom Besitzer empfundene „Widersetzlichkeit“ oder ein „der ist frech“ muss generell immer abgeklärt werden ob sich das Pferd hier nicht mitteilen möchte (was fast ausschliesslich der Fall ist). Hier gibt es oft das Schutzverhalten des Pferdes, das zum Beispiel ein Magengeschwür hat und nicht gesattelt werden will oder sich während dem Training verweigert mit Treten, Fliehen oder Verweigern einer Lektion – diese Verhalten sind oftmals die Ursache für Schmerzen!
