Kommunikation von Pferden – Teil V der Serie "Stress in der Pferdehaltung"

Unsere Pferde kommunizieren mit Hilfe der Gestik & Mimik, als auch mit fast dem gesamten Körper.

Das Zusammenspiel von Ohren, Augen, Lid, Nüstern, Kinn und Maul verrät uns sehr viel über den emotionalen Zustand unserer Pferde. Aber auch die Körperhaltung, Stellung jeder einzelnen Gliedmasse, Kopf- & Halshaltung, Schweifhaltung und die Anspannung der Muskelgruppen spielen eine wichtige Rolle in der Kommunikation der Pferde. Trägt ein Pferd den Schweif locker und schwingt ihn in der Bewegung rhythmisch mit – entspannte Situation und klemmt ihn nicht fest oder stellt ihn nach oben – erhöhter Stresslevel, können dies schon klare Signale sein, wie eine Situation ablaufen wird. Läuft das Pferd beim Führen mit erhobenem Kopf, die Ohren nach vorne gerichtet und eine angespannte Maulpartie als auch Muskulatur, ist der Organismus schon darauf eingestellt wachsam zu sein und eventuell einer „Gefahrensituation“ zu begegnen.

Deshalb ist es vor allem auch wichtig, im täglichen Umgang mit den Pferden auf das Ausdrucksverhalten zu achten. Denn wenn ihr eure Pferde nicht richtig „lesen“ könnt, schleichen sich gerne Probleme ein. Dass das Pferd von der einen auf die andere Sekunde plötzlich vor einer Ecke Angst hat, dass es beim Training immer wieder die gleichen Fehler macht oder sich bei der Longenarbeit panisch losreisst hat für das Pferd immer einen logischen Grund. Wenn wir unsere Pferde verstehen lernen, können wir ihnen auch die Sicherheit geben und in solchen Situationen richtig reagieren, dass unsere Pferde dann auch selbst ruhig bleiben können.