Clickertraining

Reitest du noch oder clickerst du schon...?

Viele kennen das Clickertraining aus dem Hundebereich, ich wende es auch sehr gerne bei Katzen oder wie im gezeigten Video bei Pferden an.

Es macht CLICK und das Pferd bekommt seine Belohnung. Genau darum geht es beim Clickertraining. Das Pferd soll ein gewünschtes Verhalten erlernen und wird dafür belohnt.

Was man dazu benötigt:

  • Geduld
  • Einen Clicker
  • Eine Bauchtasche/ein Gefäß/einen kleinen Eimer
  • Kleine Karottenschnitze/Apfelschnitze/Leckerlis
  • Ein genaues Ziel was man am Trainingsende erreicht haben möchte
  • Eine ruhige Umgebung
  • Zeit

Am Beispiel von Pferd Paula

Das „Anclickern“ – der erste Kontakt mit dem Clicker und Paula steht an:

Damit Sie weiß worum es geht, bringe ich ihr zunächst bei, dass CLICK = BELOHNUNG bedeutet. Hier merkt man bereits ob ein Tier auch für ein Clickertraining geeignet ist oder eher nicht. Das gibt es nämlich auch. Und ohne dass man jetzt die Diskussion führen muss „ist mein Pferd intelligent oder blöd?“ geht es einfach darum, dass den einen Tieren das Clickertraining mehr und den anderen weniger liegt.

Nachdem ich mehrmals hintereinander Paula gezeigt habe „Click=Belohnung“ wird sie langsam aufdringlich. Sie weiß wo ich die Leckerlis versteckt habe und versucht an der Tasche zu reißen. Und hier kann sich schon der erste Fehler einschleichen. Paula soll lernen, dass sie ruhig stehen bleiben und am besten noch ihren Kopf von mir wegdrehen soll. Kommt sie in meine Nähe und wird aufdringlich, gibt es einfach keinen Click. Auch hier beginnt oftmals schon das Geduldsspiel. Wer hat den längeren Atem und bleibt konsequent?

Es geht beim Clickertrainig darum, dass Paula lernt, sich für die Belohnung zu bemühen und ein gewünschtes Verhalten zu zeigen. Da können die ein oder anderen Tiere ziemlich einfallsreich werden und es macht ihnen auch richtig Spaß.

Der nächste Schritt: Paula mit dem KEGEL bekannt machen. Ich halte den Kegel so, dass sie diesen auch gut sehen kann und warte bis sie Interesse zeigt. Jede kleinste Bewegung in Richtung Kegel (auch Augenkontakt) wird mit einem Click und Leckerli belohnt. Dann steigern wir das ganze. Paula lernt, dass wenn Sie den Kegel interessant findet, sie eine Belohnung bekommt. Also, testen wir doch mal ob Paula auch den Kegel mit der Nasenspitze berühren kann. Es macht CLICK!

Hier kann auch schon die erste Trainingsrunde beendet werden.

Was es noch zu beachten gilt

Ganz wichtig: Die Trainingsübungen immer mit einem positiven Erlebnis abschließen!

Achtung! Clickertraining strengt die Pferde auch mental an, also nicht zu viel pro Einheit vom Pferd verlangen! Geduld und nicht zu viel Euphorie.

Bei der nächsten Trainingseinheit kommt nun noch das Wort „Touch“ hinzu. Dies lernt Paula indem ich jedes Mal, wenn Sie den Kegel berührt (Timing ist hier sehr wichtig!) das Wort TOUCH deutlich ausspreche und ihr wieder den Click gebe. Mit der Zeit weiß Sie dann, dass Touch bedeutet, dass Sie den Kegel berühren soll (Hinweis: Es kann auch ein anderes Wort sein).

Und nach ein paar Trainingseinheiten bekommen wir dann das Ergebnis des Videos. Egal wohin ich die Kegel stelle, Paula weiß, dass sie die Kegel umwerfen muss. Schön zu sehen ist am Schluss, dass Sie versucht ein Leckerli zu bekommen und dann aber merkt, dass Sie den letzten Kegel noch nicht umgeworfen hat. Erst wenn Sie dies gemacht hat, bekommt Sie wieder CLICK und LECKERLI.

Ich bin vom Clickertraining total begeistert und wende dies schon seit Jahren bei meinen Patienten und auch privat bei meinen eigenen Pferden und Katzen an.

Hier kann man auch ganz toll Pferde routinieren (zum Beispiel in Kombination mit Verladetraining) und Ihnen als simples Beispiel, sobald der Kegel als „Touch“ eingeprägt ist, mit dem Hänger kombinieren. So wird für das Pferd nicht mehr der Hänger, sondern der Kegel zum Fokus.

Wenn ihr gerne einen Grundkurs in Clickertraining buchen wollt oder weitere Fragen habt, schreibt mich an. Ich freue mich auf Eure Anregungen und Anfragen!